Unser Serafin

„2 jährig zu uns gekommen, 5 ½ jährig habe ich ihn angeritten, jetzt ist er 7 Jahre. Es ist längst überfällig dass ich euch Serafin unterm Sattel vorstelle!“

..dachte ich gestern bei mir und bin mit der Kamera unterm Arm Richtung Wiese geritten. Dort haben wir dann schöne Aufnahmen gemacht, die ich euch auch noch zeigen werde. Doch als wir heimgekommen sind, war Serafin gerade richtig schön warm und die Kamera ja auch noch zusammengebaut. Also hab ich kurz noch den Ball rausgeholt. Und diese spontane Aktion will ich euch gleich mal zeigen.
Was mir daran so gut gefällt ist, dass es ein Pferd zeigt, dass seinen Charakter behalten konnte – im Fall von Serafin: wild, kämpferisch, impulsiv – und trotzdem über die ersten Ausbildungsjahre ein absolut sicheres Reitpferd geworden ist.
Ich versuche meine Pferde so auszubilden, dass sie in Dialog mit dem Reiter gehen: dass sie sich trauen sich zu äußern, weil sie wissen ihre Bedürfnisse werden gehört, die aber auch akzeptieren können, wenn gerade was anderes dran ist. Serafin ist unser klügstes, kräftigstes und temperamentvollstes Pferd und nicht selten habe ich ihn einen Punk genannt (wie man z.b. in Bezug auf den Ball sieht, hat er mit offen gelebter Konfrontation kein Problem). 
Sehr oft habe ich auch beobachtet, dass er sich nach nur 1x! etwas für immer gemerkt hat – zu meinem Vorteil oder Nachteil, je nachdem. Gerade seine Pubertät war ein Balanceakt, weil manches Verhalten (unaufhörliches Schnappen, Drängeln oder Steigen) eben nicht mehr ok ist und ich trotzdem unbedingt etwas erhalten wollte – eine lebendige Ursprünglichkeit, die mir mitten ins Herz geht. 
Sicherheitshinweis: Bitte macht nur Dinge mit euren Pferden, die euch nicht in Gefahr bringen. Abzäumen aus dem Sattel habe ich natürlich Schritt für Schritt vorher geübt (es gibt auch Pferde die verbeißen sich im Gebiss und gehen durch) und Spielen mit dem Ball aus dem Sattel ist nicht ungefährlich, da das Pferd auch Stürzen kann, wenn es auf den Ball mit den Vorderhufen draufspringt. Ich gestalte es für mich persönlich immer so, dass es sich für mich sicher anfühlt, weshalb ich die Pferde nur mit dem Kopf oder Hufen voran den Ball schubsen lasse. Wenn sie anfangen heftig zu werden oder sich auf den Ball drauflehnen (dann ist das Draufspringen nicht weit), vergrößere ich wieder die Distanz zum Ball. Serafin weiß immer zu 100% genau wann er gefragt ist und wenn ich Stopp sage ist Stopp, sieht man auch in den Videos.
Video: Aufsteigen (er kann es kaum erwarten..), Abzäumen und Loskicken bis zum ersten Volltreffer des Kamerastativs, dann flockiger Galopp links und rechts auf einer 6 m Volte