Die Dokumentation von Fällen über Jahre hinweg ist sehr zeitaufwendig, deshalb hier ein paar Fallbeispiele, stellvertretend für all jene schönen Prozesse, die ich tagtäglich erleben und begleiten darf.

Bewegungspotential

Beide Aufnahmen habe ich während meines Unterrichts gemacht, gleiches Pferd, gleiche Reiterin, gleicher Barocksatteltyp. Hier zu sehen ist Ramona, Ganzheitliche Reitpädagogin vom https://www.hubhof-moschinger.at/ mit ihrer wunderschönen Norikerstute. Das Video rechts entsprechend meiner Erkenntnisse aus 100 Satteldruckspitzenmessungen und Bewegungsanalysen. Man sieht wie viel flüssiger und gesunderhaltender die Bewegungen sind, wenn die Pferde ihr Bewegungspotential entfalten können.

Gesund macht schön

Förderung von Selbstbewusstsein (Motivation, individuell auf die Pferdepsyche angepasstes Training, Haltungsoptimierung..), Geraderichtung (Spürbasierte Auflösung der Wirbelsäulenverdrehungen..), Rückentätigkeit & Tragkraftaufbau (Stabilisation der Gelenke und Fesseln..) macht Pferde nicht nur gesünder, sondern auch schöner!
Mein Pferd lebt ganzjährig im Offenstall, es ist auf diesen Fotos mit keinen Fellglanzsprays eingesprüht, es ist sogar ungeputzt – Destino glänzt, weil der nächtliche Regenguss den Staub mitgenommen hat und strahlt, weil es ihm geistig und körperlich gut geht.
Wahre Schönheit kommt auch beim Pferd von innen.
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Satteldruckspitzenmessung eines nigelnagel-neuen (und angepassten) 3000€! Sattels
Eine Dame wünschte sich eine Druckspitzenmessung ihres neuen Sattels, da sie bemerkt hatte, dass sich der Trab und die Übergänge seit kurzer Zeit härter, spanniger und das ganze Pferd fester anfühlten.
Richtig gespürt! Bei dem Druckbild kein Wunder – leichte Brückenbildung und vor allem die etwas zu langen Keilkissen drücken dem Iberer mit ansteigender Kruppe gehörig in die Lenden, was dazu führt dass er Brustbein/Widerrist tief drückt und Rücken verspannt.
Langfristige Folgen eines verspannten Rückens (durch unpassenden Sattel oder falsche Trainingsmethode): Erhöhte Zugspannung auf das Kreuzdarmbein, was das Becken vermehrt in Endpostition (flach) stellt und immobiler macht, zusätzlich tiefer Widerrist der die Schulterfreiheit blockiert – dadurch können die großen Stoßdämpfer im Pferd die Bewegungen schlechter abfedern, die Vorderbeine arbeiten rückständiger, die Sehnen und Fesselträger sind vermehrter Zugspannung ausgesetzt, die Gelenksflächen nähern sich einander an (eine der Ursachen für Arthrosenbildung) usw..
Neue Sattlerin ist schon bestellt und kommt nächste Woche!
Von 5 Messungen, die ich an diesem Tag in verschiedenen Ställen während des Unterrichts gemacht habe, sahen 4 Abdrücke so aus und nur 1 Sattel-Pferd-Kombination hatte eine schöne Druckverteilung!
Fakt ist: Der Sattel muss passen, erst dann kann gesunderhaltendes Reiten bzw. auch Unterrichten überhaupt erst beginnen. Daher biete ich diese Messungen im Rahmen meines Unterrichts kostenfrei an.

Psychische Traumatherapie für das Pferd

The power of Somatische Resilienzstärkung!
Gerade seelig vom Unterricht heimgekommen.
Stundenbeginn: Ungarisches Warmblut mit schlechten Vorerfahrungen will die Reiterin beim Aufsteigen (linke und rechte Seite) mit dem Hinterfuß mehrfach treten und beim Einsitzen panisch davonstürmen.
Nach 55 Minuten SR: Die Reiterin kann auf ein tiefenentspanntes, in sich ruhendes Pferd aufsteigen (linke und rechte Seite gleichermaßen). Das Pferd gähnt im Anschluss für die nächsten 10 Minuten intensivst und sucht dann einen freundlich-sanft-spielerischen Kontakt zu ihr.
So schön!!

Widerristheber-Training macht größer

Erfolgreiches Rücken- und Widerristheber-Training, kehrt Trageerschöpfung um, macht tragkräftig, erhält gesund und ist sogar messbar, wie meine Kundin Frau Kienzl im Rahmen der jährlichen Gewichtskontrollen zufällig dokumentiert hat. Vom 17 jährigen Shetlandpony bis zum 22-jährigen Großpferd sind alle ihre drei Pferde seit Trainingsbeginn Ende 2019 um ganze 2 cm höher im Stockmaß geworden!

Ganzheitlicher, spürbasierter Trainingsansatz

heißt..

Spürbasiertes Reiten mit der Rotationstheorie für korrekte Rückentätigkeit

Gleichgewichts- und Kraftaufbau in der Langsamkeit

Reiten mit 100% Sitz und 0% Gewicht am Zügel

Anheben des Widerrists auf inneres Bild

Förderung faszialer Federkräfte

Somatische Resilienzstärkung (das Nervensystem von altem Stress befreien)

Schonendes, anspruchsvolles Geländetraining

Artgemäße Haltung mit stabiler Gruppe

..und gänzlich ohne

Ans Gebiss „herandehnen“

Hals „rund machen“

„Vorwärts“ treiben

„Abwärts“ schicken

Beine touchieren oder „unter/in den Schwerpunkt“ touchieren

Als wir ihn 5 jährig gekauft haben, hatte er einen Hirschhals mit Axthieb, eine sehr schmale Brust, kaum tragende Muskulatur und poppende Kniebänder – heute sieht er in Bewegung fast aus wie ein anderes Pferd. Als erstes hat seine Hinterhand und sein Rücken aufgemuskelt (die Kniebänder haben sich dadurch vollständig stabilisiert), dann wurde seine Brust breiter und nun fängt sich langsam die Halsbasis an aufzufüllen.
Wir haben ihn 8 jährig kastriert, damit er dauerhaft im Herdenverband mit meinen Wallachen leben kann. Es hat aber nichts mit dem Hengst-sein zu tun, ob sich z.b. der Hals schön entwickelt, sondern ob die Pferde von uns lernen, sich gesunderhaltend zu bewegen. Das ist ein jahrelanger, vor allem koordinativer (Denkleistung, Übung, Gleichgewicht und Tragkraftaufbau sind also gefragt, nicht die Pferde vorwärts in Kurven über Tempo auspowern!), individueller (jedes Pferd braucht auf diesem Weg andere Hilfestellungen von uns) Prozess.
Tausende Muskelstränge müssen wie ein Orchester lernen derart zusammenzuarbeiten, dass aus der Vielfalt an möglichen Tönen eine harmonische Symphonie wird.
Der Muskelmasseaufbau begann bei Destino, als die Rückenmuskeln schrittweise anfingen, sich richtig zu koordinieren und den Widerrist anzuheben (was für ein talentiertes Gangpferd so richtig schwierig ist, weil die doppelt so viele Instrumente im Orchester haben, wie ein Dreigänger).

Auch mein 23-jähriger Schimmel sieht für sein Alter noch richtig gut aus.

Degas von Frau Kienzl

Die Geschichte von Degas & Frau Kienzl
Im Jahr 2000: gesund als talentierter Hannoveraner geboren
7-jährig: Grand Prix „fertig ausgebildet“ – allerdings in allen Lektionen mit nach unten gedrücktem Brustbein und massiv auf die Vorhand geritten, wie uns sein Körpergedächtnis 13 Jahre später enthüllt. Degas verweigert durch hohes Steigen alle Dressurbewerbe und wird an eine Dressurreiterin verkauft – doch auch nach einem Jahr Weidepause steigt er weiter ist und ist dazu links vorne lahm
10-jährig: Seine jetztige Besitzerin Frau Kienzl kauft Degas als Freizeitpferd, bei der Ankaufsuntersuchung in Bezug auf die Lahmheit werden Kissing Spines festgestellt. Es folgt eine jahrelange Odysee mit unzähligen Sehnenschäden und verschiedensten Befunden, wie Arthrosen an allen Beinen sowie fortwährende Therapien mit Einspritzungen in Rücken und Sehnen.
17-jährig: Der bis dahin behandelnde Tierarzt empfiehlt die endgültige Pensionierung von Degas. Frau Kienzl gibt jedoch nicht auf und probiert in den folgenden zwei Jahren stattdessen verschiedenste Trainingsmethoden aus, um ihrem Pferd zu helfen.
19-jährig: Trainingsbeginn mit mir. Degas Rücken ist zu diesem Zeitpunkt unterbemuskelt, abgesunken und massiv schief verdreht, er schafft an der Longe keinen einzigen Trabschritt oder Galoppsprung. Nach einer Beurteilung durch Pferdeorthopäde Dr. Peter Kübber, beginnen wir mit korrektiver Schrittarbeit an der Hand und im Sattel. Nach einigen Monaten sind die ersten Trabschritte möglich.
20-jährig: Traben und erste Galoppsprünge möglich.
21-jährig: Federnder Trab und rückentätiger Galopp möglich – seine Bewegungsfreude wächst zunehmens und Degas bietet überraschend erste fliegende Wechsel an, allerdings während des Umspringens wieder auf der Vorhand lastend, so wie er es 13 Jahre zuvor gelernt hatte.
22-jährig: Neue Bewegungsmuster, Rückentätigkeit und Gleichgewicht sind soweit fortgeschritten, dass ihm fliegende Wechsel auf beide Hände am lockeren Zügel möglich sind. (Video von April 2022)
Es gibt spektakuläre Dressur und gesunde Dressur.
Gesunde Dressur macht das Pferd gesünder.

Versammlung auf inneres Bild & Sitzhilfen

Der wundervolle Degas von Heidi Kienzl hebt hier den Widerrist auf Sitzhilfen an (keine Sporen, keine Gerte, keine Stimme) und zeigt dass selbst ein – wie hier zur Demonstration – übertrieben langer Zügel im Trab keineswegs schlackert, wenn Rückentätigkeit gegeben ist. Dann kann man auch so große Bewegungen gut sitzen und die eigene Hand und folglich der Zügel ruht in sich.

Über die Problematik rückständig tretender Vorderbeine

In diesem Video erklärt einer meiner Lehrer, Jean Luc Cornille, warum eine lotrechte Beinachse zum maximalen Belastungszeitpunkt für die Pferdegesundheit so wichtig ist.
Das Röhrbein (cannon bone) sollte zum maximalen Belastungszeitpunkt – also kurz vor dem Abfußen wenn sich die Fessel maximal absenkt – möglichst lotrecht/vertikal stehen. Steht es in dieser Lastphase rückständig, wirkt übermäßig viel Druck auf die tiefe Beugesehne (deep digital flexor tendon) und das Strahlbein (navicular bone=distal sesamoid bone).
Das rührt daher, dass die tiefe Beugesehne bis unterhalb des Strahlbeins verläuft. Unter rückständigem Tritt wirkt vermehrt Zugkraft auf diese Sehne was den Druck auf das Strahlbein und den umgebenden Bereich dort punktuell höher macht, als es bei einem lotrechtem Tritt der Fall wäre. Ein bisschen vergleichbar mit einem Seil das über eine Umlenkrolle führt – je mehr ich am Seil ziehe, umso mehr Kraft wirkt auch auf die Umlenkrolle. Hufrolle ist eine Entzündung in genau diesem Bereich.
Ein Vermindern der Rückständigkeit, welches eine Veränderung des gesamten Bewegungsablaufs ausgehend aus der Rückentätigkeit bedingt, kann hier helfen. Cornille hat bei Hufrolle viele Heilungserfolge erzielt und z.b. auch bei Quarterhorse Max, der auch einen Hufrollenbefund hatte, haben wir dementsprechend, neben einer guten Rückentätigkeit, viel daran gearbeitet dass er vermehrt lotrecht tritt.
An dieser Stelle sei hier nochmal auf Cornilles umfangreichen Onlinekurs „In Hand Therapy von Science of Motion“ verwiesen, dessen Inhalte durch Cornilles Akzent zwar etwas mühsam verständlich, aber biomechanisch sehr aufschlussreich sind.
Ebenso auch nochmal auf die (Online-)Vorträge von Christin Krischke über das „Vorwärts-Abwärts“, die „fein-lockere Zügelführung“ und „Tempo“, da das Thema der übermäßigen Last auf der Vorderhand in Zusammenhang mit der Kopfhöhe und dem Tempo beim Training diesbezüglich ebenfalls eine große Rolle für die Pferdegesundheit spielt.
Wenn man sich abschließend vor Augen führt, welche enorme Körpermasse auf die verhältnismäßig dünnen Pferdebeinchen wirkt, wird schnell klar, dass jede kleinste Winkelveränderung oder Körpermasseverschiebung ein bisschen mehr hierhin oder dorthin in Bezug auf die Verteilung jeglicher Kräfte v.a. für die Extremitäten (Schubkräfte, Federkräfte, Zugkräfte, Zentripedalkräfte, Reibungskräfte, Hebelkräfte uvm..) einen riesen Unterschied machen.

Fallbeispiel Hufrolle & Versammlung

Ehrliche Versammlung, die von innen aus dem Pferd entspringt, ist immens viel kniffliger zu erreichen, als das Pferd über Zügel und Bein in eine Formidee zu pressen. Sie bedingt eine Menge Feinstgefühl, Wissen und Übung, ist dann allerdings unvergleichlich schöner im Anblick & Reitgefühl und langfristig gesunderhaltender.

Eine meiner Kundinnen, Tierärztin Mag. Johanna Forster und ihr Quarterhorse-Wallach Max zeigen es vor: Ehrliche Versammlung mit Sitz und innerem Bild am lockeren Zügel!

Und dass, obwohl ihre Voraussetzungen bei Trainingsbeginn nicht einfach waren:
  • Max war lahm u.a. mit einem Hufrollenbefund
  • Er ist überbaut mit sehr tief stehender, massiver Brust und tief angesetztem Quarter-Hals (Brust/Hals nach unten gezüchtet)
  • Sein leistungsbereites Temperament verlangt 100%ige, feinste Präzisionsarbeit, sonst zeigt er mitunter heftigen Widerstand
Johanna hat mit ihm hervorragend und konsequent gearbeitet und ganzheitlich gehandelt, in dem sie sich in den Themen gesunderhaltende Bewegungslehre, Futtermittelkunde, Hufschuhe, Satteloptimierung und Hufbearbeitung umfassend weitergebildet hat.
Meine herzliche Gratulation – in meinen Augen vorbildlich und auf höchstem Niveau geritten!

Fliegende Wechsel wieder möglich

Könnt ihr euch an das Pferd mit den Kissing-Spines erinnern, dass nach jahrelanger Lahmheit zu Trainingsbeginn nicht mal an der Longe Traben oder Galoppieren konnte?!
Nach 2 Jahren wöchentlichem Unterricht in spürbasiertem Reiten ist die korrekte Rückentätigkeit soweit wiederhergestellt, dass der bald 22 jährige Herr neuerdings sogar fliegende Wechsel springt. Es fällt ihm leicht und er zeigt richtig viel Bewegungsfreude dabei, als würde er sagen: Schaut was ich jetzt wieder kann!!
Gratulation an seine fleißige Besitzerin Frau Dr. Kienzl und besten Dank für die tolle Zusammenarbeit mit Tierarzt Dr. Peter Kübber.

Muskulatur 7-jährig

  • Serafin ist für einen 7-jährigen Gangpferde Wallach schon richtig schön bemuskelt! Vor allem seine Brustmuskulatur, sein Rücken und sein Oberhals haben sich in den ersten 1,5 Jahren der Ausbildung schon vorbildlich ausgebildet.
  • Zur fortschreitenden Stabilisation seiner weichen Kruppe und Fesseln arbeite ich – neben artgemäßer Haltung mit bis zu 2 km bergigem Waldtrail/Tag und wöchentlichen Spazierausritten – seit Anbeginn viel im langsamen Krafttempo auf dem Sandplatz.
  • Diesmal gings zur Gymnastizierung wiedermal ins Gelände, wo durch den unebenen Boden, die Hangneigung, das verlockende Gras und den Wind alles nochmal schwieriger für ihn ist und das Tempo naturgemäß etwas höher.
  • Umso mehr war ich erfreut wie gut er unter diesen Bedingungen nun schon die Rückenttätigkeit halten kann. Hier ein paar schöne Ausschnitte mit allen Gangarten die dieser Marchador in sich trägt.
  • Auch Bewegtbilder, die man in dieser Kombination zu selten sieht, wie ich finde: Ein kräftiges, ruhiges, motiviertes Pferd, das sich mit seinem Reiter am gebenden Zügel mit mittig angehobenem Widerrist im Gelände zufrieden bewegt.

Unser Serafin

„2 jährig zu uns gekommen, 5 ½ jährig habe ich ihn angeritten, jetzt ist er 7 Jahre. Es ist längst überfällig dass ich euch Serafin unterm Sattel vorstelle!“

..dachte ich gestern bei mir und bin mit der Kamera unterm Arm Richtung Wiese geritten. Dort haben wir dann schöne Aufnahmen gemacht, die ich euch auch noch zeigen werde. Doch als wir heimgekommen sind, war Serafin gerade richtig schön warm und die Kamera ja auch noch zusammengebaut. Also hab ich kurz noch den Ball rausgeholt. Und diese spontane Aktion will ich euch gleich mal zeigen.
Was mir daran so gut gefällt ist, dass es ein Pferd zeigt, dass seinen Charakter behalten konnte – im Fall von Serafin: wild, kämpferisch, impulsiv – und trotzdem über die ersten Ausbildungsjahre ein absolut sicheres Reitpferd geworden ist.
Ich versuche meine Pferde so auszubilden, dass sie in Dialog mit dem Reiter gehen: dass sie sich trauen sich zu äußern, weil sie wissen ihre Bedürfnisse werden gehört, die aber auch akzeptieren können, wenn gerade was anderes dran ist. Serafin ist unser klügstes, kräftigstes und temperamentvollstes Pferd und nicht selten habe ich ihn einen Punk genannt (wie man z.b. in Bezug auf den Ball sieht, hat er mit offen gelebter Konfrontation kein Problem). 
Sehr oft habe ich auch beobachtet, dass er sich nach nur 1x! etwas für immer gemerkt hat – zu meinem Vorteil oder Nachteil, je nachdem. Gerade seine Pubertät war ein Balanceakt, weil manches Verhalten (unaufhörliches Schnappen, Drängeln oder Steigen) eben nicht mehr ok ist und ich trotzdem unbedingt etwas erhalten wollte – eine lebendige Ursprünglichkeit, die mir mitten ins Herz geht. 
Sicherheitshinweis: Bitte macht nur Dinge mit euren Pferden, die euch nicht in Gefahr bringen. Abzäumen aus dem Sattel habe ich natürlich Schritt für Schritt vorher geübt (es gibt auch Pferde die verbeißen sich im Gebiss und gehen durch) und Spielen mit dem Ball aus dem Sattel ist nicht ungefährlich, da das Pferd auch Stürzen kann, wenn es auf den Ball mit den Vorderhufen draufspringt. Ich gestalte es für mich persönlich immer so, dass es sich für mich sicher anfühlt, weshalb ich die Pferde nur mit dem Kopf oder Hufen voran den Ball schubsen lasse. Wenn sie anfangen heftig zu werden oder sich auf den Ball drauflehnen (dann ist das Draufspringen nicht weit), vergrößere ich wieder die Distanz zum Ball. Serafin weiß immer zu 100% genau wann er gefragt ist und wenn ich Stopp sage ist Stopp, sieht man auch in den Videos.
Video: Aufsteigen (er kann es kaum erwarten..), Abzäumen und Loskicken bis zum ersten Volltreffer des Kamerastativs, dann flockiger Galopp links und rechts auf einer 6 m Volte

Gangpferde ausbilden

Destinos Ohrenspiel zu mir bei den für ihn ganz schwierigen Bewegungsabläufen –
Traben, Widerrist anheben und korrekte Rückentätigkeit sind für einen hypermobilen, langbeinigen Tölter wie Destino extrem schwierig. Es ist quasi die Königsklasse für einen Ausbildner, weil den Pferden das von der Genetik her so garnicht in die Wiege gelegt wurde, aber es ist für ihre Gesunderhaltung genauso wichtig wie für jeden Dreigänger. Bei Gangpferden muss man also wirklich alles (Sitz, Muskeltonus, Rotationsdynamik, Zügelhilfen, Timing, Biegungsgrad, Einstellung) 100% richtig machen, daher ist Destino, als mein töltbegabtestes Pferd, mein allerbester Lehrer.

Angehobener Widerrist

Das Anheben des Widerrists lässt auch kleine Pferde groß rauskommen!

Inneres Bild + Korrekte Rückentätigkeit + Fasziale Federkräfte + Positive Verstärkung

Druckspitzen in der Sattellage

Schon früh hatte ich den Spitznamen Sherlock, weil ich dafür bekannt war genaue Fragen zu stellen und etwaige Widersprüche in der Storyline meiner Eltern zielgenau aufzudecken… Nun kann ich meine detektivische Ader in meinem Beruf entfalten – aktuell komme ich durch mein Impression Pad endlich einigen bereits länger vermuteten Druckspitzen von Kundenpferden auf die Schliche – und ich sag euch, das macht so richtig Freude!
Denn wenn der Sattel wo drückt, hebt das Pferd den Widerrist nicht an und/oder die Rückenmuskulatur baut sich nicht entsprechend der Reitweise auf. Danke auch an dieser Stelle an Frau Konstanze Kopta, die mich für den Zusammenhang zwischen Druckspitzen und Widerristheber sensibilisiert hat.
3 Fallbeispiele von dieser Woche:
Fall 1: Quarter Horse mit Westernsattel – Westernsattel erst vor kurzem gekauft und Baum angepasst, Rückenmuskulatur ok. Doch.. obwohl die Kundin alles super umsetzt und im richtigen Moment alles richtig macht (in Bezug auf spürbasierte Rotationensarbeit usw..), denke ich im Unterricht und „und jetzt..“ müsste das Pferd den Widerrist anheben – und dann tut es das nicht. Daher meine Vermutung, dass der Sattel auf die Widerristheber drückt – Gestern eine Druckspitzenmessung gemacht und siehe da, so war es. Übeltäter 1 überführt.
Fall 2: Warmblut mit Barocksattel – Pferd hebt sich zwar brav im Widerrist, aber nicht ganz so viel wie ich glaube er könnte von seiner Veranlagung her, er tritt ein ganz klein wenig kurz und vor allem die Rückenmuskulatur hinter dem Widerrist baut sich auch über mehrere Wochen des Trainings nicht so auf wie ich denke sie könnte. Heute eine Druckspitzenmessung gemacht und es zeigt sich eine von außen nicht erkennbare (der Sattel lag gut in der Waage), deutliche Druckspitze hinter dem Widerrist! Übeltäter 2 überführt.
Fall 3: Iberer mit Dressursattel – Pferd hebt sich ein bisschen, Rückenmuskulatur fein, aber… das Pferd kippt bei jedem Schritt zu viel im Becken ab. Die Messung zeigt – der Sattel erzeugt eine Druckspitze im hinteren Auflagebereich. Kein Wunder also.. Übeltäter 3 überführt.
Und noch ein Erfahrungswert zum Schluss – Geht das Pferd trotz feinster Reitweise (also vorausgesetzt es hat keine Rückenschmerzen) fortwährend alle paar Schritte immer wieder gegen die Hand und drückt den Rücken dabei weg, zwickt auch häufig der Sattel.
Fazit: Seht & hört auf eure Pferde.
Schönes Wochenende!

Degas 2021

Seit Trainingsbeginn im Herbst 2019 dokumentiere ich dieses Fallbeispiel aus meiner Unterrichtspraxis mit Videos. Heute habe ich diesen Zusammenschnitt gemacht, der auch Einblick in meine Arbeitsweise bietet.
Der damals 19-jährige Wallach konnte zu Trainingsbeginn keinen Schritt traben oder galoppieren (auch nicht an der Longe) und war bereits seit vielen Jahren lahm gewesen. Aufgrund der langen Krankengeschichte haben wir dieses Pferd vor Trainingsbeginn auch tierärztlich von Pferdeorthopäde Dr. Kübber untersuchen lassen, um Schmerzfreiheit zu gewährleisten und meinen Trainingsplan in Abstimmung damit zu bringen.
Durch viel Fingerspitzengefühl, der Arbeit mit der spürbasierten Rotationstheorie und der tollen, intensiven Zuammenarbeit mit seiner Besitzerin kann er nun wieder traben und galoppieren.

Supersportliche Figur

meines kleinsten Kundenpferds nach intensiver Zusammenarbeit mit seiner Besitzerin.

Mukis über Mukis und kein Gramm Fett – und für ein Shetlandpony mit Rehevergangenheit und vormals instabilen Knien natürlich auch von großem gesundheitlichen Vorteil!
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